Artenvielfalt und Schönheit – kleine Schritte auch in unserer Gemeinde
Ein Artikel von Verena Kellner
Viele Gemeinden im Landkreis Starnberg (Seefeld, Herrsching) und seiner Nachbarschaft (Gauting, Gilching) haben in den letzten Jahren Blühflächen angelegt, die wunderschön aussehen und obendrein Bienen und anderen Insekten die Nahrung bieten, die sie auf den pestizidverseuchten Landwirtschaftsflächen nicht mehr finden. Monokulturen (Mais!), die nur einmal im Jahr blühen, und allzu frühe Mahd tun da ein Übriges, ehemals wilde Feldränder sind seit Jahren untergepflügt.
Jetzt verabschiedet sich auch Weßling vom Einheitsgrün. Unter dem Motto „Unser Dorf soll schöner werden“ hat der Umweltausschuss der Gemeinde Ende Mai beschlossen, an sechs Stellen in Weßling (u.a. an der Grünsinker Straße) Wildblumenwiesen entstehen zu lassen. Es wird also nur noch zweimal pro Jahr gemäht, damit die Pflanzen zur Blüte gelangen können, und zusätzlich können Samen von Blumen gesät werden, die sich von selbst nicht so schnell ansiedeln würden. Der Behindertenwerkstatt aus Machtlfing, der die Pflege der Grünflächen seit Jahren übertragen ist, erwachsen daraus keine Nachteile, weil es für sie weiter genügend Arbeit gibt (u.a. sollen Laubbläser – für Insekten tödlich und für Menschen nervtötend – nicht mehr verwendet werden).
Ein Punkt aus dem Wahlprogramm der GRÜNEN findet sich damit nun ein wenig verwirklicht, nämlich die Forderung, die Artenvielfalt und Schönheit der Natur zu bewahren, indem Wildblumen und Insekten Förderung erfahren. Im Kleinen wird so etwas für die Natur getan, die man im Großen, beim Bau von Straßen und immer mehr Gewerbegebieten, zerstört. So und so bleiben diese Ansätze, das rasante Artensterben aufzuhalten, die berühmten „Tropfen auf den heißen Stein“.
Solange in Bayern nicht umgedacht wird und es an Förderung für Betriebe mangelt, die auf Biolandwirtschaft umstellen möchten, werden wir nicht mehr viele Schmetterlinge sehen.
Wenn aber nun immer mehr Gemeinden mit gutem Beispiel vorangehen, wird sich vielleicht doch irgendwann noch etwas ändern.
Die Ankündigung der Gemeinde mit detailliertem Kartenmaterial finden Sie HIER.
Fotos: Verena Kellner und Gerhard Sailer
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