Pressemitteilung zur Veranstaltung „Heizen mit Zukunft“ der Grünen in Weßling am 10.07.2023
Die Wärmewende bewegt die Menschen, auch in Weßling. Trotz sommerlicher Hitze fanden am vergangenen Montag rund 100 Interessierte Bürgerinnen und Bürger ihren Weg in den Pfarrstadel statt zum nahegelegenen See.
„Wir wussten, dass wir ein wichtiges Thema auf die Tagesordnung bringen, aber mit so viel Interesse haben wir nicht gerechnet“ freute sich Susanne Hellmund, die gemeinsam mit Manuel Winkler seit einem Jahr den Ortsvorstand von Bündnis 90/Die Grünen in Weßling führt. Dieser ergänzt: „Es ging uns darum, mit den Mythen aufzuräumen, die sich um das Gebäudeenergiegesetz ranken und die Menschen verunsichern. Dafür gibt es aber keinen Grund.“ Der ausgebildete Energieberater weiß, wovon er spricht, und das merkte man auch an der gelungenen Referentenauswahl für die Veranstaltung.
Erster Referent war Arne Kruft, ebenfalls Gebäudeenergieberater von Beruf und als solcher auch im Bundesvorstand GIH („Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker“) aktiv. Er führte fundiert und anschaulich in die Themen Erneuerbare Energien, Wärmepumpe und Heizungstausch ein. Erste zentrale Botschaft war, dass Windkraft eine bevorzugte Energiequelle ist, weil sie mit Abstand am wenigsten Fläche verbraucht. Außerdem wurde deutlich, dass Wärmepumpen eine ausgereifte Technologie nutzen, die seit Jahrzehnten zuverlässig in jedem Kühlschrank verbaut wird – was es umso erstaunlicher macht, dass es Heizungsbauer gibt, die davon nichts wissen möchten. Schließlich erläuterte Kruft, dass auch Alt- und Bestandsgebäude sinnvoll mit einer Wärmepumpe beheizt werden können, u.a. auch im Hybridbetrieb mit Gas und Öl, falls eine Wärmepumpe insbesondere im Winter alleine nicht ausreicht.
In Anschluss daran erläuterte Gerd Mulert die Themen kommunale Wärmeplanung und Nahwärmenetze. Als Vorstandsvorsitzender der Energie-Genossenschaft Fünfseenland e.V. konnte er am Beispiel des Nahwärmenetzes in Seefeld erklären, warum eine solche Wärmeplanung für jede Gemeinde sinnvoll ist und worin die Vorteile eines Nahwärmenetzes für Mensch und Umwelt liegen (weniger Emissionen und geringere Kosten).
Während und nach beiden Vorträgen gab es zahlreiche Fragen aus dem sehr interessierten Publikum. Nur eine Frage musste offen bleiben: Wann kann das Weßlinger Gewerbegebiet Argelsrieder Feld an die geplante Geothermie angeschlossen werden? Diese Frage könne aktuell noch nicht seriös beantwortet werden, so der ebenfalls anwesende 2. Bürgermeister Weßlings, Andreas Lechermann.
„Wir haben die Veranstaltung absichtlich unpolitisch gehalten, denn wir wollten vor allem informieren und einen sachlichen Austausch ermöglichen“, so Hans Karuga, der Dritte im Organisationsteam der Weßlinger Grünen. Natürlich waren aber auch die Kandidatinnen für den Landtag Andrea Schulte-Krauss und den Bezirkstag Martina Neubauer anwesend, um Fragen an die Politik aus erster Hand beantworten zu können. Insbesondere was kommunale Aspekte im Kreis betrifft, konnten die Kreisrätinnen wichtige Punkte ergänzen.
Den fachlichen Charakter der Veranstaltung hatte Schulte-Krauss bereits in ihrem Grußwort hervorgehoben: „Das ist grüne Politik, wie sie sein soll: inhaltsbezogen und für Alle. Das Thema Klimaschutz müssen wir gemeinsam angehen. Klar, das ist jetzt viel auf einmal und das macht auch mir manchmal Angst“ gestand sie ein. „Aber jetzt pressiert es mit der Umsetzung dessen, was uns die Wissenschaft schon seit langer Zeit geraten hat.“ Zum Abschluss der Veranstaltung rief Martina Neubauer dazu auf, „gemeinsam und zuversichtlich diese Aufgaben anzugehen, um uns und unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu erhalten“.
v.l.n.r.: Christoph Egle (Grüne Weßling), Martina Neubauer (Kandidatin Bezirkstag), Manuel Winkler, Susanne Hellmund, Hans Karuga (alle Grüne Weßling), Andrea Schulte-Krauss (Kandidatin Landtag), Gerd Mulert (Energie-Genossenschaft Fünfseenland), Arne Kruft (Bundesvorstand GIH), Andreas Lechermann (2. Bürgermeister Weßlings)
Foto: Verena Machnik
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